... der zweite Link zum 275er ist ja wohl Krass, wie der Flügel beim ausladen die Böschung runterfällt! Ich hoffe die Firma war gut versichert ... als Kunde muss das aber auch tragisch sein, sein langerwartetes Instrument so zu sehen. Ich vermute mal der Kollege, der sich die Haare rauft ist der Besitzer ... oder was meint ihr?

Ich hoffe doch, dass du über den akustischen Flügelklang eines richtigen Musikinstruments reden möchtest und nicht über ein schnödes Plug-In als virtuelle VSTi-Instrumentenversion. Bei der Mikrofonierung von einem Steinway D und einem Bösendorfer Imperial sind schon kleienre Unterschiede zu beachten.

Die Oberkasse ist der Bösendorfer 290 mit dem Krönungsnamen "Imperial".
http://www.boesendorfer.com/index.php?menu=8
Das Model 290 ist 2,90 m lang.

Der kleinere Bösendorfer 275 ist kein Imperial.
Das Model 275 ist 2,75 m lang, 156 breit und 1,01 m hoch.
http://www.company7.com/bosendorfer/apr ... 5drop.html

Bei sauberer Mikrofonaufstellung in einem adäquaten Raum kann man ein Modell 275 klingen lassen wie einen großen Imperial, so wie man auch einen Steinway B wie einen großen Steinway D klingen lassen kann.
Ob man Steinway oder Bösendorfer im Klang besser findet ist reine Geschmacksache. In USA stößt man noch auf den anderen Klang von "USA-Steinway", Long Island - New York, der bei europäischen Pianisten wenig beliebt ist.
http://www.steinway.com/

Viele Grüße ebs

Hallo ebs1,

das ist ja mal eine schnelle Antwort ... super! Es geht nicht um ein Plug-In, sondern wir planen eine Aufnahme von Brahmliedern. Ich habe inzwischen einen Saal gefunden, in dem ein Bösendorfer Flügel steht. Leider konnte mir der Verantwortliche dort nichts genaueres dazu sagen und daher vermute ich mal, daß es wohl einer dieser beiden Typen sein könnte. Vielleicht sollte ich ihn bitten einfach einen Zollstock anzulegen Da es sich hier aber um ein "Provinz" Theater handelt ist es sicherlich der kleine 275er.

Du hast von Tipps gesprochen, die einen 275er wie ein Imperial klingen lassen ... würde mich sehr interessieren! Die Aufnahme wird allerdings erst Anfang nächsten Jahres sein.

Danke! Johannes

Johannes hat geschrieben:Du hast von Tipps gesprochen, die einen 275er wie ein Imperial klingen lassen ... würde mich sehr interessieren! Die Aufnahme wird allerdings erst Anfang nächsten Jahres sein.

Da ich Klavier auf Wunsch der Künstler überwiegend auf Steinway D aufnehme, ist mir dieser Klang schon deutlich eingeprägt, auch wenn die gleiche Serie immer einige Klangunterschiede aufweist, woran die Intonation des Klavierfachmanns und Stimmers auch mit beteiligt ist. So besteht mein Hauptmikrofonsystem dort am "Tailend" aus zwei M50 Neumann-Mikrofonen in 35 cm AB mit Luftlinie zum Klavierende etwa 1,60 bis 1,80 Meter. Höhe 1,65 und 175 m; ja sie sind vom Boden verschieden hoch - etwa in der Schräge des offenen Klavierdeckels. Wenn ich an die gleiche Stelle bei einem Bösendorfer Imperial das Hauptmikrofonsystem stelle, klingt das Mikrofonsystem weiter entfernt und matter, als beim Steinway. Das hängt auch mit den produzierten Obertönen zusammen. Da ich aus Gewohnheit den Klang des Bösendorfers ein ganz klein wenig an den Steinway ranholen möchte, müssen die Mikrofone etwas näher am Klavier und etwas mehr in Richtung Beuge stehen. Auch etwas Höhenanhebeung 3 dB bei 10 kHz und machmal auch Tiefenabsenkung 2 dB bei 60 Hz ist hilfreich. Sicher ist für den Klang immer eine Wunschvorstellung mit entscheidend. Ich gebe die Klangeinstellung vor und höre vom Künstler, ob er damit einverstanden ist oder ob er Wünsche in eine andere Richtung hat. Sicher versuche ich seinen Wünschen entgegenzukommen. Der Künstler hat immer Recht. Nur bei extremen Wünschen muss ich etwas dagegen arbeiten, so wie etwa bei einem jungen Pianisten, der in die letzte Aufnahme von Vladimir Horrowitz verliebt war, die aus Gesundheitsgründen in Horrowitz's Wohnzimmer stattfand und man dort gezwungenermaßen zwei Grenzflächen Mikrofone in den Klavierdeckel kleben musste. Dieser Klang ist wirklich nicht einwandfrei und so etwas möchte ich klanglich nicht nachbilden.

Viele Grüße ebs

Wo klanglich der Unterschied liegt kann man nicht sagen, da kein Modell innerhalb einer Baureihe dem anderen gleicht. Gerade durch die Intonation wird die Klangcharakteristika verändert und wer sich einen Flügel dieser Preisklasse kauft, geht in den Laden und spielt DEN Flügel an, den er kaufen möchte. Flügel oder Klaviere kauft man daher nicht ohne sie gespielt zu haben und wenn einem dann ein Klavier oder ein Flügel gefällt, dann sollte man exakt dieses gespielte Instrument auch kaufen, weil ein anderes Instrument derselben Baureihen anders klingen kann.
Der 290m Flügel Imperial verfügt über 8 volle Oktaven, was bedeutet, dass er ein paar Tasten im Bass mehr hat als alle anderen Klaviere, was aber völlig unerheblich ist. Es gibt nur wenige Stücke, wo man diese Tasten braucht.
Zu sagen "Je länger der Flügel, desto besser der Klang" stimmt meist nicht. Jedoch ist bei längeren Flügeln die Spielart besser, was jedoch auch keinen Unterschied zwischen 275 und 290 cm darstellen sollte. Wenn man jedoch einen Stutzflügel von sagen wir 154 cm mit einem 275cm Flügel vergleicht, merkt man schon einen Unterschied.

ich hoffe ich konnte helfen.

Hallo Forum,

wo liegt klanglich der Unterschied zwischen einem Boesendorfer 275 und 290?

Es grüßt euch! Johannes