Hallo,

ich bin grade dabei, mein mobiles Heimstudio etwas aufzurüsten. Geplant ist ein Mikrofonpaar, in erster Linie um eine Konzertgitarre (oft Solo) aufzunehmen. Das Budget liegt bei etwa 500 Euro (falls jemand konkrete Empfehlungen hat)
Weitere Einsatzbereiche werden sein:

Konzertmitschnitt, also Raumklang AB oder XY

Mal einen E-Gitarren-Amp abnehmen.

Gelegentlich kann natürlich auch mal eine Geige oder andere Instrumente vorkommen

Bisher tendiere ich allgemein zur Richtung Kleinmembran/Niere, weil die vermutlich am neutralsten sind.
Sehe ich das Richtig, dass in der Preislage Allroundmikros mir umschaltbarer Charakteristik kein Thema sind?

Vielen Dank im Voraus für Tipps (gerne auch konkrete Empfehlungen) und Diskussionen dazu.

Typischerweise werden bei solchen - durchaus häufigen! - Fragen folgende Mikrofone zum näheren Anhören empfohlen:

- Beyerdynamic MC 930
- Oktava MK-012
- AudioTechnica 3***-Serie
- gelegentlich auch die Shure KSM-Serie

Davon kenne ich nur die Oktavas. T-Preis pro Stück 222,- incl. 3 Kapseln Kugel, Niere, Hyperniere, also recht flexibel.
Ich würde sie, da ich halt auch Neumann und Schoeps besitze, eher nicht als Hauptmikrofon überm Sinfonieorchester verwenden. Für nähere Mikrofonierung sind sie gar nicht übel, als Chorstützen ein Traum. Wo man bei Schoeps recht schnell die wirkliche Qualität eines Musikers oder Ensembles hört (gnadenlos!), verzeihen die Oktavas in dieser Hinsicht so Manches - lassen allerdings entsprechend auch manche Feinheit einer Oberklasse-Interpretation etwas untergehen.
Vielleicht kann ja von den Kollegen jemand was zu den anderen Mikrofonen sagen oder zum entsprechenden Beitrag verlinken?

Wo man bei Schoeps recht schnell die wirkliche Qualität eines Musikers oder Ensembles hört (gnadenlos!), verzeihen die Oktavas in dieser Hinsicht so Manches - lassen allerdings entsprechend auch manche Feinheit einer Oberklasse-Interpretation etwas untergehen.

Nach dieser Definition kämen ja qualitativ weniger hochwertige Mikrofone einem weniger perfektem Ensemble/Künstler entgegen, weil sie Unzulänglichkeiten "kaschieren". Das kann man generell so ganz sicher nicht stehenlassen. Wenn überhaupt, dann kaschiert ein unperfektes Mitkofon eher die Unzulänglichkeiten der Aufnahmesituation (Raum, Platzierung, weitere Technik), aber nicht die der Darbietung. Selbst mit 30er-Jahre Technik hat man die allermeisten musikalischen (!) Feinheiten etwa einer Casals-Interpretation festhalten können.

In der Preisklasse unter 500€/Paar würde ich übrigens (auch) zu AT3031 (Niere) oder 3032 (Kugel) tendieren.

Meine Empfhlung wäre ebenfalls beyerdynamic MC930, auch wenn den Rahmen von 500 knapp sprengt.