Waldhörner Stützmikrofon

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Mathematiker

Re: Waldh�rner St�tzmikrofon

Beitrag von Mathematiker » Fr 21. Dez 2007, 19:13

Hoerner stuetze ich grundsaetzlich ungerne. Aber wenn es sein muss, dann sicher nicht beim Schalltrichter. Ein Horn strahlt seitlich (!) ab, etwa in Richtung rechter Arm, schraeg nach vorne und etwas hinauf.
Wenn Du bei einem Horn den Direktschall aus dem Schalltrichter nimmst, klingt das besch...
Ausser, der Hornist spielt mit einem Uebungsdaempfer - dann koennte ein Mic hinter dem Schalltrichter Sinn machen. Ansonsten - bitte nicht.
Gruss
Mathematiker

Re: Waldh�rner St�tzmikrofon

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Klaus

Re: Waldh�rner St�tzmikrofon

Beitrag von Klaus » Fr 21. Dez 2007, 20:46

Waldhornstützen - Siehe:
http://f11.parsimony.net/forum16949/messages/68186.htm
Bei einem Hornkonzert ist das Solo-Horn nie von hinten zu stützen. Klar.
Bisweilen ist es aber bei einer Horngruppe in einem Symphonieorchester doch notwendig von hinten zu stützen. Der Pegel dieser Hornstütze wird eh nicht hoch aufgezogen.
Daher sehe ich kein Problem, auch mal von hinten zu stützen, wenn es gut und mit Bedacht gemacht wird.
Rainer

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Rainer » Mo 17. Dez 2007, 08:55

Wenn die Aufstellung wie in Deinem Fall wirklich so beschissen ist, muß der Kunde dann auch mit den Unzulänglichkeiten leben.
Ansonsten würde ich Hörner eher indirekt stützen, d.h. den von der Wand reflektierten Schall einfangen. Man kann natürlich auch hinter das Horn gehen, aber dann muß man sehr vorsichtig stützen, sonst wirkt das Instrument zu direkt und zu "dick".
Fagotte stütze ich so, daß ich das Mikrofon oberhalb anbringe, aber nicht so, daß der "Lauf" des "Geschützes" direkt ins Mikrofon bläst. Möglichs weit oberhalb des Instruments das Mikrofon aufstellen.

Grüße
Rainer
Mamlok

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Mamlok » Mo 17. Dez 2007, 12:33

Nun aber zur eigentlichen Frage: Wie stützt ihr Waldhörner? Der Trichter zeigt ja nach hinten und auch etwas nach unten.
Ich sehe keine Position, mit der man alle Waldhörner mit einem Mikrofon stützen könnte, oder?
Mit einem Stützmikrofon alle Hörner von hinten ausgeglichen zu mikrofonieren ist unmöglich. Man muss nur sehen, wo das 1. und 2. Horn sitzt und versuchen dort ein Mikroofn zu positionieren. Recht praktisch ist gerade dafür ein auf die Erde gelegtes Grenzflächenmikrofon. Man kriegt besser alle Hörner auch von vorne mikrofoniert. Da klingen sie auch natürlicher. Hörner haben von Natur aus niemals so direkt zu klingen wie andere Bläser. Der Klang eines Horns vor dem Trichter klingt zum Verwechseln ähnlich wie eine Bassposaune vor dem Trichter.
MA

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von MA » Mo 17. Dez 2007, 20:20

Lieber Lars,
liebe Forumsteilnehmer
auf der Seite der Hochschule in Detmold gibt es eine interaktive Seite, auf der man die unterschiedlichen Mikrofonpositionen vor Instrumenten und die dazugehörigen akustischen Auswirkungen ausprobieren kann, auch diejenigen eines Fagottes. Dies würde ich als erstes probieren.
Das Fagott wird aus einer Höhe von ca. 1,4 m vor dem Instrument 8 bitte genau hören ! ), vielleicht 1-1,5 m entfernt , mit Blickrichtung auf die Löcher, am sichersten gestützt.
Zur Not muß man den Fagottisten zu einem Test bitten, das klärt ( ein für alle Male ) die Vorstellung für das beabsichtigte Ergebnis. Der Instrumentalist weiß am besten, wie sein Instrument klingen soll. Zugleich erfährt man auch noch viel über Klaneigenschaften, Funktionen und Abstrahlungseigenschaften des Instruments, hierüber etwas zu wissen, kann nicht schaden, vor allem, wenn man sich aufnahmetechnisch damit befassen möchte.

Das sollten nur kleine Anregungen sein, sich in Theorie und Praxis ein eigenes Bild von der Fragestellung zu machen.
Herzlichst
MA
Meisje

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Meisje » Mo 17. Dez 2007, 21:37

Auf den Webseiten vom Erich-Thienhaus-Institut in Detmold kann man Aufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen zum Klangvergleich anhören: Violine, Violoncello, Flöte, Klarinette, Horn, Posaune und Harfe aber kein Fagott.
http://www.hfm-detmold.de/eti/projekte/ ... tchar.html
Die sagen auch nicht, an welcher Stelle man einen Hornsatz aus 4 Hörnern ausgeglichen einfangen kann und das Fagott wird sicher nicht in der Verlängerung des Rohres aufgenommen.
pkautzsch

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von pkautzsch » Mo 17. Dez 2007, 22:32

Idealerweise blasen die Hörner doch gegen eine nicht zu dicht dahinter befindliche Wand, die den Schall schön in den Raum hineinreflektiert. In solchen Situationen habe ich die Erfahrung gemacht, daß eine Niere etwas *vor* den Hornisten, auf die Wand gerichtet (also über die Hörner hinweg zielend), oft sehr gut funktioniert.
Leider hat man so eine Wand nicht immer, oder die Hörner sitzen sehr schräg in der Ecke und pusten eher gegen die Seitenwand (oft in Kirchen so erlebt!), wo man dann evtl. das Mikrofon etwas verschieben muß - meist in Richtung Publikum und dann schräg vom Publikum weg Richtung Hörner/Wand.
Vor zwei Wochen habe ich 2 Hörner mit einem Mikrofon von hinten gestützt: Niere etwa 2,30 hoch und fast 3 Meter dahinter. Dort ist der Klang nicht mehr zu direkt, man hat einige schöne Reflexionen dabei, und eine Spur jenes gelegentlich als "Süße" bezeichneten Formanten bei ca. 10-12 kHz. Das paßte sehr gut zu Brahms' Begräbnisgesang (reine Bläserbesetzung und Chor).
In sehr halligen Räumen werde ich das in Zukunft öfter so oder ähnlich machen. Auch die Grenzflächen-Idee sollte ich mal ausprobieren.
MA

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von MA » Mo 17. Dez 2007, 22:42

Liebe Meisje,
das war wieder so eine Antwort, die jede Diskussion abtötet. Hoffentlich war das so nicht beabsichtigt. Nach meiner schwachen Erinnerung waren auch Fagottaufnahmen zu hören, ob interaktiv oder in anderem Zusammenhang, kann ich aus dem Stand nicht sagen. Aber vielleicht hilft auch meine genannte grobe
Orientierungshilfe. Gefragt war ja nach der Stützposition.
Herzliche Grüße
MA
D. Bauer

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von D. Bauer » Di 18. Dez 2007, 00:56

... auf der Seite der Hochschule in Detmold gibt es eine interaktive Seite ...
Wer so unklare Angaben macht, der ist nicht hilfreich in diesem Thread..
D. Bauer
Lars

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Lars » Mi 19. Dez 2007, 00:14

Erstmal vielen Dank für die vielen Anregungen.
Wenn ich mal alles zusammenfassen, frage ich mich, ob Waldhörner denn überhaupt gestützt werden sollten. Der Tenor hier ist ja, dass sie sowieso "indirekt" klingen sollten. Dann ist ja meine Methode (umliegende Stützmikrofone nehmen die Waldhörner mit auf), die aus der Not entstand, vielleicht ganz annehmbar. Ich hatte viel der Stützmikrofne recht hoch platziert um ganze Instrumentengruppen aufzunehmen.
Habe meine Aufnahmen noch nicht wieder angerührt, weil ich mit anderen Aufträgen im Stress bin. Ich kann das also im Moment nicht ganz beurteilen. Aber Freitag werde ich mich daran setzten, vielleicht berichte ich dann nochmal was darüber hier im Forum.
Gruß,
Lars
Lars

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Lars » Mi 19. Dez 2007, 00:45

Hallo und danke für die Anregungen.
Mit dem Fagott hatte ich es letztlich auch so gemacht. Problem war nur, dass das Fagott direkt neben den Tenorhörnern saß, deren Trichter waren also genau auf den Bereich oberhalb des Fagottes gerichtet. Dachte eigentlich: Praktisch, da stütze ich einfach beides mit demselben Mikrofon und gehe nur näher an das Fagott, um es halbwegs ausgeglichen zu bekommen. Ich glaube aber, das hat nicht so gut funktioniert, wie ich mir das gewünscht hätte. Erschwerend kam hinzu, dass es das einzige Fagott in einem 60 Mann starken Blasorchester war! Der Soundcheck war leider sehr kurz und das war eines der Dinge, die ich "auf gut Glück" machen musste. Vielleicht wäre letztlich eine Platzierung des Mikrofons vor dem Fagott geschickter gewesen.
Aber um es noch mal deutlich zu sagen, ich mache dem Auftraggeber weder wegen der (für die Aufnahmen) ungünstigen Aufstellung, noch wegen der knappen Zeit für den Soundcheck einen Vorwurf. In einer Kirche muss man sich nach den Zeiten der Messdienste richten und wenn der Altar mitten im Orchester steht(!), ist für die Aufstellung Improvisationstalent gefragt.
Bei allem Stress, den ich damit hatte, fand ich es trotzdem wieder einmal sehr spannend und eine tolle Erfahrung. Schwierige Situationen zu meistern und Lösungen für Problemfälle zu finden ist doch auch der Reiz, der diesen Beruf ausmacht. Die Aufnahmen sind letztlich doch recht gut geworden. Ich denke der Auftraggeber wird zufrieden sein.
Gruß,
Lars
Lars

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Lars » Mi 19. Dez 2007, 00:52

"...Vor zwei Wochen habe ich 2 Hörner mit einem Mikrofon von hinten gestützt: Niere etwa 2,30 hoch und fast 3 Meter dahinter..."
War bei diese entfernten Aufstellung denn nicht das Übersprechung der anderen Instrumente eine Problem? Bei mir saßen hinter den Hörnern übrigens noch drei Reihen mit Musikern, da hätte ein Mikro hinter den Hörnern nicht viel genützt.
Gruß,
Lars
pkautzsch

Re: Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von pkautzsch » Mi 19. Dez 2007, 21:17

Nun, die Fagotte haben ein wenig übersprochen, die saßen neben den Hörnern und etwas näher.
Ansonsten strahlt das Meiste ja nach vorne ab und ist zumindest in den Höhen vom Musikerkörper verdeckt. Man muß halt aufpassen mit dem Chor.
Hört man sich das Mikrofon einzeln an, hat man die Hörner und Fagotte zwar präsenter, aber natürlich nicht sooo viel lauter als den Rest des Orchesters. Im Kontext aller 16 Kanäle jedoch tut diese Stütze *in dieser Aufführung dieses Werkes* genau das, was sie soll.
Könnte mir Ähnliches übrigens auch für Quoniam tu solus sanctus aus der h-Moll-Messe so vorstellen.
Lars

Waldhörner Stützmikrofon

Beitrag von Lars » Mo 17. Dez 2007, 01:00

Hallo,
ich hatte heute eine von den beiden Aufnahmen, zu der ich hier im Forum schonmal einen Treat gestartet hatte ("Blaskappell und Chor, Chor und Streichensemble").
An dieser Stelle übrigens nochmal danke für eure Anregungen.
Es hat alles gut gelappt, obschon es sehr viele Hürden gab, z.B. wurde nach der Generalprobe vor Ort, bei der ich alles sorgsam mikrofoniert hatte, das Orchester nochmal komplett umgesetzt!
Nun aber zur eigentlichen Frage: Wie stützt ihr Waldhörner? Der Trichter zeigt ja nach hinten und auch etwas nach unten. Ich sehe keine Position, mit der man alle Waldhörner mit einem Mikrofon stützen könnte, oder?
Liegt wahrscheinlich auch sehr an der Aufstellung im Orchester. Bei diesem Orchester standen sie äußerst ungünstig. Sie bließen genau auf das direkt neben Ihnen aufgestellte Schlagzeug und hinter Ihnen war auch noch ein Reihe Saxophone. Damit war ich Schachmatt gesetzt. Musste dann hoffen, dass die umliegenden Stützen die Hörner auch noch etwas mit abbilden.
Noch eine weitere Frage: Wie sieht es mit den Fagotten aus. Wo platziert ihr dort eine Stützmikrofon?
Gruß,
Lars
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