Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

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yelemusic

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von yelemusic » Sa 29. Dez 2007, 00:03

OK es gibt Leute, die sagen, dass es auf MK nicht mehr ankommt... Ich aber sage, dass ich gern ein Software Piano haette, das MK ist :-)
Die, die ich ausprobiert habe, fallen alle in sich zusammen, wenn man mal auf Mono schaltet.
Es ist doch so: Ein Konzertpianist wird ohnehin auf einem echten Piano spielen, sei es live oder bei Aufnahmen. Der brauch kein noch so authentisches Software Piano.
Alle anderen, diejenigen naemlich, die gesampelte Pianos verwenden, tun dies wohl eher im Rahmen einer computerbasierenden Musikproduktion, Filmusik etc.
In diesem Fall ist es doch nicht so essentiell wichtig, dass das Piano die letzte Nuance an Authentizitaet bringt, sondern dass es gut im Mix sitzt.
Womit wir wieder bei der MK waeren.
Ich hab das Bosendorfer, und ja es klingt schon gut, aber sobald man mono macht... naja...
Darum haette ich gerne ein Piano, das mono aufgenommen oder wenigstens so mikrofoniert ist, dass es MK ist. Klingt in so manchem Kontext punchier, wie ich finde, gerad wenn recht viel los is im Mix.
Was ich am wenigsten Brauche, ist ein Klavier, das riesig und beeindruckend klingt, weil es viel zu viel Platz einnehmen wuerde im Mix...
So gesehen finde ich haben die Hersteller dieser Samplepianos ihr Thema bzw ihre Zielgruppe irgendwo verfehlt. Da gehts doch nur noch darum, zu zeigen wie authentisch man so ein Piano hinbekommt. Ob das dann wirklich praxisgerecht ist, wird m.E. gern ausser acht gelassen.

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

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Juppy

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von Juppy » Sa 29. Dez 2007, 02:27

... in dieser deutlichen Form hat das bisher wohl niemand angesprochen - auch wenn sich mir schon früher die Frage aufdrängte, was ein Popmusikstudio mit einem Flügelklang "wie aus dem Konzertsaal" anfangen soll. Denn in Pop-Studios wird ein Flügel eher "ab"- als "auf"genommen ...
Aber selbst da, wo mit Halbplaybacks für Klassik ("music minus one") gearbeitet werden könnte, stellt sich das Problem, daß die hinzu aufzunehmende Solostimme zu einer "Mehrräumigkeit" führt, da sich die Akustik des Aufnahmeraumes des Flügels und die des Raumes der Solostimmenaufnahme nur annähern lassen.
Dirk F

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von Dirk F » Sa 29. Dez 2007, 13:36

Hallo,
Aber selbst da, wo mit Halbplaybacks für Klassik ("music minus one") gearbeitet werden könnte, stellt sich das Problem, daß die hinzu aufzunehmende Solostimme zu einer "Mehrräumigkeit" führt, da sich die Akustik des Aufnahmeraumes des Flügels und die des Raumes der Solostimmenaufnahme nur annähern lassen.
Das kann ich bestätigen - obwohl man das recht sauber lösen kann und i.A. die musikalischen Probleme des zeitlich versetzten Aufnehmen des selben Stückes entscheidender sind. Meine Erfahrung ist aber, dass eine gut (!) live eingespielte Version immer besser ist, als eine sehr korrekte Version per z.B. MIDI.
Zum Glück kommt es bei dieser Art der Produktionen ja vor allem an auf die Hörbarkeit der begeleitenden Stimmen, allein deswegen hat es wenig Sinn, einen Konzertklang anzustreben. Daneben wird in der eigenen (Wohnzimmer?) Akustik mitgespielt, und diese addiert sich äusserst unnatürlich zu einer Aufnahme mit viel Hall.
Ausserdem kommt es bei Verwendung von elektronischen Begleitinstrumente sicherlich auch zu einer unnatürlichen Räumlichkeit, denn auf dem elektr. Klavier fehlen ja die Reflektionen! Wenn man Begleitung und Solostimme im gleichen Raum oder direkt genug aufnimmt - ohne, dass es "zu nahe" klingt! - ist der Klang eigentlich sehr akzeptabel.
Gr.
Dirk
RainerK

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von RainerK » Mo 31. Dez 2007, 09:06

Vermutlich liege ich nicht so falsch, wenn ich annehme, daß es im Zweifelsfall besser ist,
Gesang und Klavier möglichst trocken aufzunehmen und dann gemeinsam aber moderat zu verhallen.
Das Klaviersample mit geringer Monoeignung ist dann vermutlich schon nicht mehr trocken genug
bzw. enthält bereits zu viele Diffusschallanteile.
Ggf. wäre die Monoeignung der Sample aber auch zu erreichen, wenn man statt L+R=M nur einen der Kanäle verwendet
oder mit mindestens 3-6dB Differenz summiert.
Es grüßt RainerK
Mingo

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von Mingo » Mo 31. Dez 2007, 10:35

Es ist im Zweifelsfall besser, Gesang und Klavier möglichst trocken aufzunehmen und dann gemeinsam aber moderat zu verhallen.
Warum gibt es Zweifel? Was bringt denn ein Verschieben der Entscheidung auf später?
Wenn man gleich den richtigen Hall dabei hat, dann kommt man zu besser klingenden Aufnahmen, weil man dann auch noch gleich die passendere Entscheidung für die Mikrofonaufstellung mit Hall findet. Das gilt besonders für "klassische" Aufnahmen.
Dirk F

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von Dirk F » Mo 31. Dez 2007, 12:10

Hallo,
es hat in einer kommerziellen Umgebung schon Sinn, die destruktive Entscheidung auf später zu entscheiden. Es gibt zu viele verschiedene Meinungen der Auftraggeber, Kunden etc. um flexibel sein zu müssen. Natürlich versucht man während der Aufnahme schon möglichst das Endprodukt wiederzugeben - wir haben halt immer die settings der Hallmaschine aufgeschrieben und die Mischung nicht gleich weggeschrieben.
Was Mono/Stereo angeht: wenn man näher mit den Mikrofonen an die Schallquelle geht wird es ja nicht weniger stereo. Räumlichkeit und Stereophonie sehe ich schon als zwei unterschiedliche, jedoch mit einander zusammenhängende Dinge. Ein Mikrofon zu doppeln scheint mir keine sinnvolle Lösung.
Gr.
Dirk
pkautzsch

Re: Software Pianos - Monokompatibilitaet?

Beitrag von pkautzsch » Di 1. Jan 2008, 20:19

Mingo schreibt:
Es ist im Zweifelsfall besser, Gesang und Klavier möglichst trocken aufzunehmen und dann gemeinsam aber moderat zu verhallen.
Warum gibt es Zweifel? Was bringt denn ein Verschieben der Entscheidung auf später?
Wenn man gleich den richtigen Hall dabei hat, dann kommt man zu besser klingenden Aufnahmen, weil man dann auch noch gleich die passendere Entscheidung für die Mikrofonaufstellung mit Hall findet. Das gilt besonders für "klassische" Aufnahmen.
----------------
Für "klassische" Aufnahmen im engeren Sinne - also für Aufnahmen für eine kommerzielle Veröffentlichung - ist das völlig richtig.
In der Fragestellung dieses Threads geht es allerdings eher um Sample-Aufnahmen, die von verschiedenen Menschen im Kontext höchst verschiedener Mischungen insbesondere von Pop- und Filmmusik weiterverarbeitet werden sollen. Es ist schon sinnvoll, wenn derjenige, der die Samples in "seinem" Stück verwendet, auch eine gewisse Kontrolle über die Räumlichkeit des Klanges hat und nicht auf den Klang eines bestimmten "klassischen" Saals festgelegt ist. Das Verschieben der Entscheidung vom Sample-Aufnehmenden zum Sample-Benutzer bringt da durchaus etwas ;)
Bei den hier ebenfalls diskutierten "Halbplayback"-Sachen geht es in erster Linie eben auch nicht um den perfekten Klang der Klavieraufnahme, sondern um möglichst gute Anpassungsfähigkeit zwischen Klavier-Sample und später in einem anderen Raum aufgenommener/verstärkter Stimme. Will man Stimme und Klavier halbwegs zueinander passend klingen lassen, sollte man sie mit einem einheitlichen Raumklang versehen. Möglichst trockene Aufnahme und wohldosiertes künstliches Verhallen bietet hier ebenfalls mehr Möglichkeiten als die Festlegung des Sample-Benutzers auf einen bestimmten Saal. Siehe oben.
Dirk

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Dirk » Do 20. Dez 2007, 23:31

Boesendorfer von East West, tolles Teil! und im moment glaub ich auch richtig günstig...schau mal auf: www.soundsonline.com
Gruß
Rob

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Rob » Do 20. Dez 2007, 23:45

Hi
also ich kann dir da nur wärmstens das neue plugin von www.truepianos.com empfehlen. sieh mal auch der hp, es gibt natürlich auch gratis domos zum downloaden.
ps: diese firma wird auch von www.Rayzoon.com unterstützt. Rayzoon hat vor einiger zeit mit Jamstix 1+2, einem neuartigen Drum plugin für aufsehen gesorgt. Bereits jetzt gilt Jamstix als realistischstes Drum plugin überhaupt und wird auch von den Steinberg Groove Agent entwicklern in höchsten tönen gelobt.
gruß
rob
Juppy

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Juppy » Fr 21. Dez 2007, 01:59

Boesendorfer von East West, tolles Teil!
Wenn's der gleiche ist, den es bereits vor Jahren für den GigaSampler gab, ist der klanglich durchaus ok ...
Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, daß ein gesampeltes Instrument niemals an ein "brennbares" heran kommt.
Üblicherweise werden von jedem Ton eines Klaviers je vier Samples in unterschiedlichen Lautstärken mit und ohne Pedal aufgenommen. Ein guter Klavierbauer wird bei einer Intonation jedoch weit mehr als 20 dynamische Abstufungen heraus arbeiten können. Hinzu kommen die Geräusche beim Spiel, die bei jedem Pianisten unterschiedlich sind und somit auch dessen "Klavierklang" ausmachen.
Von allen bisher gehörten Flügelsamples finde ich den Bösendorfer am besten, doch man muß bei jedem gesampleten Instrument auch mit den klanglichen Vorstellungen des Tontechnikers zurecht kommen. Ein toller Flügel in einem klanglich guten Raum kann für eine trockenere Produktion ungeeignet sein. Somit wird man nicht darum herumkommen, sich verschiedene Softwareflügel anzuhören und ggf. sogar mehrere unterschiedliche Samples anzuschaffen.
Dirk

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Dirk » Fr 21. Dez 2007, 20:48

also obs der vom gigasampler ist weiß ich nicht genau, aber ich glaubs weniger, weil ich den schon gespielt hatte, fand ihn aber nicht sehr gut, der boesendorfer hat ungefähr 20-30 verschiedene presets, trocken, mit geräusche, ohne geräusche, und und und...bis zu 8 verschiedene abstufungen. also schon echt nettes teil! zu verwenden ist das ding unter anderem in z.B. pop produktionen, alleine klingt er in der tat etwas künstlich, aber im zusammenhang mit ein ganzen band oder so gar im orchester, ist der recht gut. auf bestservice.de findet man auch demos dazu zum anhören...ich sag mal, hörbeispiele sagen mehr aus als worte! der stainway soll wohl auch ganz gut sein, nur mag ich stainwayflügel schon als echt nicht, da klingen mir sogar die 80.000 ? varianten einfach zu billig!
Gruß
Juppy

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Juppy » Sa 22. Dez 2007, 00:08

nur mag ich steinwayflügel schon als echt nicht
Danke gleichfalls - obwohl man auch hier nicht alle (Steinways) über einen Kamm scheren darf.
Gibt es eigentlich Sampledateien von FAZIOLI-Flügeln? Die gefallen mir zumindest in der "brennbaren" Variante von allen neuen Instrumenten am besten - unabhängig vom Musikstil ...
Norman

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Norman » Sa 22. Dez 2007, 14:36

Die großen Fazioli-Flügel sind doch Steinway & Sons Flügel D.
http://www.steinway.de/
Bei weitem die meisten Aufnahmen mit Solo-Klavieren habe ich mit Steinway D gemacht.
Ich wundere mich schon etwas über die hier gern geäußerte negative Meinung zum Klang.
pkautzsch

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von pkautzsch » So 23. Dez 2007, 00:02

Nun, daß man die meisten Aufnahmen mit den Instrumenten macht, die von den meisten Musikern gespielt werden, ist ja wohl klar. Daß viele Künstler Steinway spielen, mag auch an deren Geschäftspolitik (Stichwort "registrierte Steinway-Spieler") liegen...
In einer Konzertreihe hatte ich einmal das Vergnügen, als reiner Zuhörer einen Steinway D und das Fazioli-Pendant zu vergleichen. Der Unterschied war schon deutlich hörbar, und die Präferenz fiel klar zugunsten des Fazioli aus - allerdings vielleicht auch wegen der Interpreten: der mit dem Steinway kann eben nur Bach und sollte vorerst die Finger von Schubert B-Dur lassen. (Ein anderer Interpret hat mich mit ebenjener B-Dur-Sonate, gespielt auf einem Steinway, sehr beeindruckt - und zwei Jahre später auch mit der Kunst der Fuge). Wichtiger ist - beim "brennbaren" Instrument - allemal der, der davor sitzt.
Juppy

Re: Software Pianos - Wie zufrieden seid Ihr?

Beitrag von Juppy » So 23. Dez 2007, 15:29

Hätte es nicht die Weltwirtschaftskrise in den 20ern des letzten Jahrhunderts, den 2. Weltkrieg und vielleicht manch andere Wirdrigkeit, wäre Steinway heute entweder nur einer unter vielen oder gar selbst nicht mehr auf dem Markt.
Der Klavierbau in Europa ist (auch) an den historischen Ereignissen zugrunde gegangen. Daß Steinway in vielen Konzertsälen präsent ist, heißt noch lange nicht, daß andere Hersteller nicht ebenbürtig seien. Und FAZIOLI finde ich weitaus besser.
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