32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

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Rob

32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von Rob » So 6. Jan 2008, 23:53

Hi
habe gerade die Internal Mixing DVDs von Hr.Friedemann Tischmeyer durch, und er meint wenn man alles im Rechner mixt, sollte man 32 bit float verwenden da der rechner dann weniger zu tun hat weil in cubase sowiso alles in 32 bit gerechnet wird. klingt irgendwie logisch, aber
1) stimmt das?
2) ich route einige groups an mein externes 24 bit digitalpult, muß ich die 32 bit dateien dann für 24 bit dithern?
3) wie siehts da mit 16 bit dateien aus. Habe noch alte projekte wo jetzt neue sachen in 32 bit aufgenommen werden (sollten). jetzt muß ich natürlich die alten spuren auf 32 bit "hochrechnen" damits zusammenpasst. (hätte gerne das ganze projekt in den selben bitraten vorliegen)
die logik sagt mir wenn man in 32 bit aufnimmt is sicher ein vorteil. aber durch konvertieren von 16 auf 32 bit wird ja nur die datei größer, mehr sound kommt nicht hinein. hat das ganze dann irgendeinen nutzen?
vielen dank für eure hilfe.
lg
Rob
www.nightlineband.at

32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

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hafi69

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von hafi69 » Mo 7. Jan 2008, 01:30

Sehr einfach:
1) nein
2) nein*
3) nein
Vergiss den ganzen 32 Bit-Quatsch lieber schnell wieder.
!!! Die Auflösung der Berechnung in 32 Bit (oder höher) in DAWs hat auch überhaupt NICHTS mit der Bit-Auflösung der Dateien zu tun !!!
Es ist auch für ein gutes DAW-Programm kein Problem, wenn in einem Projekt Audiofiles mit verschiedenen Bittiefen stecken - es gibt keinen logischen Grund dafür sie nicht zu mischen.
Steinberg empfiehlt allerdings im NUENDO-Handbuch, dass es u.U. sinnvoll wäre in 32 Bit aufzunehmen wenn man schon BEI DER AUFNAHME mit FX-Plugins arbeiten will (was normalerweise kaum jemand macht...) - auch dies ist ein mehr theoretischer Ansatz, in einer Praxis mit zahlreichen Audiospuren lohnt es sich ebenfalls nicht und ist reinster Daten-Overkill!
Es also kann sein das der Zitierte sich undeutlich darauf bezog.
"Weniger Arbeit" ist das für die Gesamtperformance trotzdem nicht.
Im Gegenteil.
Eine Auflösung über 16 Bit lohnt sich bei 95% aller Multitrack-Anwendungen nicht.
Und "besser" klingt es schon mal gleich gar nicht.
* Du kannst, aber der Unterschied spielt keine Rolle
Siegfried Zynzek

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von Siegfried Zynzek » Mo 7. Jan 2008, 07:25

Hallo,
ein Rechner arbeitet zwar intern mit 32 bzw. 64 Bit, allerdings eben nicht im 32-Bit-Fließkommamodus ("Float")
Da hat der Autor etwas durcheinandergebracht ...
Viele Grüße, und einen guten Start in die neue Woche
Siegfried Zynzek


http://www.zynzek.de
hafi69

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von hafi69 » Mo 7. Jan 2008, 14:17

""ein Rechner arbeitet zwar intern mit 32 bzw. 64 Bit, allerdings eben nicht im 32-Bit-Fließkommamodus ("Float")""
Moment. Wie der Rechner arbeitet hängst vom Programm ab. Die meisten DAWs arbeiten eben doch mit 32 Bit floating point.
Der eigentliche Fehler lag bei den "32 Bit Fließkomma Audiodateien". Die können im Ergebnis weder "fixed" noch "floating point" sein!
Tonmaus

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von Tonmaus » Mo 7. Jan 2008, 14:26

Sorry, im Fall von Float ist es in der Tat so, dass es letztlich vom verwendeten Befehl abhängt in welchem numerischen Format er in der FPU abgearbeitet wird. Etliche SSE Befehle haben 80bit Breite.
/Tonmaus
hafi69

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von hafi69 » Mo 7. Jan 2008, 14:30

Was doch jetzt nicht meiner Aussage widerspricht...?
\ hafi69
Tonmaus

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von Tonmaus » Mo 7. Jan 2008, 16:05

Doch. Da das numerische Format von der Prozessorfunktion abhängt, und eben nicht vom Anwendungsprogramm. Klar, der Programmierer muss schon eine Entscheidung treffen, dass er eine bestimmte Funktion überhaupt anspricht. Aber ansonsten ist es mit den 32bit nicht viel her.
Auf jeden Fall ist die Ansicht dass direktes 32bit Processing irgend welche Vorteile hätte nicht sehr hilfreich, da ohnehin Umformungen stattfinden, und diese auch kaum Rechenzeit kosten.
32bit Float files werden übrigens meistens mit 24bit Mantisse normalisiert. Im 16Bit Fall werden beim Umkopieren in den Puffer dann eben 8 leere bit angehängt, und ein 8bit Exponent mit 8 nullen. Das kostet gar nix.
Grüße,
Tonmaus
Klaus S

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von Klaus S » Mo 7. Jan 2008, 19:45

""Doch. Da das numerische Format von der Prozessorfunktion abhängt, und eben nicht vom Anwendungsprogramm. ""
Nicht wirklich, denn die Floatingpointformate sind genormt (wo kämen wir auch hin wenn nicht). Wenn der Programmierer double als Datentyp nimmt (sollte er) , dann sind die Ergebnisse immer und überall bis auf's letzte Bit identisch, egal auf welcher Architektur -- natürlich gibt es zuweilen Bugs (und besonders gern bei Intel). Und für alle Compiler gibt es Aufsätze für noch höhere Genauigkeit, die auf dem genormten double aufbauen, double double, quad double und sogar welche mit beliebiger, bei der Initialisierung einstellbarer Genauigkeit -- 2000 gültige Stellen, kein Problem (nicht das man das für Audio je bräuchte, double sollte locker reichen, für immer).
Die ganzen x87 rechnen intern alle immer mit 80bit, lediglich das Speicherformat (im RAM wie auf Platte, sowie für interne Programmschnittstellen) kann verschieden sein, von extended(80f), double(64f), float(32f), int(32), int(24), short(16). Ich nehme doch stark an, das sich heute double für alles als Standard eingebürgert hat, ausser für große Datenmengen (wie externe Dateien und interne Arrays für Delays etc). Keine Ahnung in wie weit heute bei DAW Software explizit vom Programmierer mit Optimierungen gearbeitet wird (architekturspezifische Befehle "von Hand"), denn normalerweise läßt man das den Compiler machen, der Programmierer arbeitet mit den Standard-Datentypen und normalem C oder C++ o.ä.
Grüße, Klaus
Tonmaus

Re: 32 Bit Dateien weniger arbeit für den PC?

Beitrag von Tonmaus » Mo 7. Jan 2008, 20:51

Hallo Klaus,
eine X86 FPU kennt wie Du sagst die Formate 80, 64, und 32 für Float Funktionen. Daneben gibt es noch etliche Integer Formate. Das war's was ich meinte weshalb es töricht ist zu sagen dass ein Rechner nicht allein deshalb schneller wird, wenn er auf 32bit Files zurückgreift....

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