Netzfilter vs. USV

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Tonmaus

Netzfilter vs. USV

Beitrag von Tonmaus » Mo 7. Jan 2008, 14:56

Also, ich habe mir auf der Herstellerseite mal die Specs angeschaut und mit denen gängiger USVs (die normalerweise für Computer gefertigt werden) verglichen.
Beide Produkte beruhen nauf dem selben Prinzip (Gleichrichtung, neue Erzeugung der Netzspannung).
USVs haben nur etwa 12dB schlechtere Verzerrungswerte der sekundärseitigen Netzspannung (von 10fach besseren Werten für den PS Audio Conditioner kann überhaupt nicht die Rede sein), etwa eine doppelt so hohe Surge-Protection, besseren Schutz gegen Spannungsschwankungen (da sie echte Wide Input Netzteile haben), USVs haben echte BlackOut Protection, der PSAudio Filter bewirbt noch nicht mal eine sog. "Brownout Protection", und kosten etwa 1/4 von dem was dieser PS Audio Filter kosten soll, bei gleichen Anschlusswerten.
Einige Angaben stimmen gar nicht. Bespielsweise entsprechen 1500VA nicht einer möglichen Anschlussleistung von 1500Watt, sondern nur etwa 1000Watt, ganz abgesehen davon, dass 1500VA nur für die 200V Auführung des Gerätes zutreffen.
Conclusio: Wenn nicht mal der Hersteller in der Lage ist sein Produkt zutreffend zu beschreiben, sollte man die Finger davon lassen.
Grüße,
Tonmaus

Netzfilter vs. USV

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Klaus S

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Klaus S » Mo 7. Jan 2008, 20:45

""Beide Produkte beruhen auf dem selben Prinzip (Gleichrichtung, neue Erzeugung der Netzspannung).""
Der PS-Audio PPP ist kein echter Netzsynthesizer, sondern im Prinzip eine reine "Rucksack-Schaltung", es wird praktisch eine Korrektur auf das *vorhandene* Netz gelegt... und so wie es aussieht wird in der Tat kaum was abgefangen (weil es eben nicht geht aufgrund der prinzipiellen Beschränkungen des Konzepts), keine Flicker, keine Brown-Outs... die Rucksack-Endstufe hat halt nur (maximal) etwa +-70V Hub...
Grüße, Klaus
Tonmaus

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Tonmaus » Mo 7. Jan 2008, 20:54

Ich folge prinzipiell Deinem noch vernichtenderen Urteil... Jedoch: wie bringt der es dann hin, bei 45...65Hz brave 50Hz auszugeben? Oder kann er das eben Deiner Ansicht nach gar nicht, und sind insofern die tollen Aussagen eh nur ein Schmäh?
Grüße,
Tonmaus
Klaus S

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Klaus S » Mo 7. Jan 2008, 22:31

Hallo Tonmaus,
Aus dem Manual:
"The output frequency of the Premier is the same as your country?s AC frequency. [...] The Premier?s output frequency cannot be adjusted."
Ob mein Urteil vernichtend ist?.... eigentlich nicht, denn ich habe mir noch keines gebildet... bis jetzt geht es um die allgemein verfügbaren Fakten zu dem Gerät. Wie gesagt, mein Statement ist eben: schlecher wird es durch diese Kiste nicht werden... aber wieviel besser ist halt sehr fraglich -- evtl. bei einigen Röhrengeräten macht eine stabilisierte Netzspannung schon Sinn, weil/wenn Heizung und Bias direkt (d.h. ungeregelt) am Netz hängen (z.B. bei klassischen Gitarren-Amps). Und EMI-Filterung ist auch nicht verkehrt. Letzlich braucht man aber noch eine USV davor (und dann wird's auch wieder sehr unökonomisch, sag ich mal).
Ein wichtiger Aspekt des PPP sei der Vorteil, dass auf Schalttechnologie verzichtet wird, bei Netzteil und Amp, heißt es. Kann man sich dann auch seinen Teil dazu denken....
Ein solide Untersuchung der Gerätes wäre wünschenswert, aber dazu wird es nicht kommen, schätze ich. Wer hat schon einen HP6813B o.Ä. rumstehen, oder alternativ eine LAB-Gruppen FP+13000 oder so plus Generator und findet dann auch noch einen Gutfall, d.h. ein Gerät, wo ein absichtlich und reproduzierbar "schlechtes" Netz (eben per Synthesizer) einen gehörtem Unterschied macht, mit und ohne PPP...
Die Kiste allein zu messen, bringt nicht viel an Erkenntnis, auch wenn das Messen relativ einfach möglich ist... denn es geht ja um die Wirkung.
Grüße, Klaus
Jambor Audio

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Jambor Audio » Mo 7. Jan 2008, 23:33

50 Hz Output +/- 0,01%
Mechanisch nicht mehr verstellbar weil Unfug mit angestellt wurde.



http://www.jamboraudio.de
Klaus S

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Klaus S » Di 8. Jan 2008, 01:09

""50 Hz Output +/- 0,01%""
Ohne Zeitangabe ist diese Angabe der Genauigkeit sinnlos, Dirk. So genau (oder noch genauer) ist die Langzeitkonstanz der Netzfrequenz, weshalb damit getaktete Uhren recht genau sind. Kurzzeitschwankungen können wesentlich höher sein, +-1Hz zuweilen.
Der PPP läuft definitiv im hard-sync (per PLL) mit dem Netz, man könnte auch leicht ausrechen wiviel "Jitter" das Netz haben darf damit die 70V Hub noch zum Ausgleichen reichen, wenn/weil das PLL eine Jitterunterdrückung macht (muss es ja)... nach einer Sekunde mit z.B. 0.125Hz Kurzeitabweichung hätten wir schon 45 Grad an Phasenversatz und damit 0.707*Up (==230V!) an maximalem Unterschied, nur mal so nebenbei... da muss das PLL frühzeitig nachziehen sonst geht dem Amp der Headroom aus.
Hier mal die aktuelle Netzfrequenz eines schweizer EVUs:
http://www.etrans.ch/services/online/frequency
(in jenen Minuten z.B. recht konstante +0.05%)

Hier zwei Antworten aus einem Supportforum vom Entwickler/Chef selber (Paul McGowan, PS-Audio CEO):
http://www.audioasylum.com/forums/psaud ... 10405.html
Q - Also, I like the fine turntable speed adjustment on the MW2+ of my P300 - does the Premier have that same function?
A - First off, the Premier does not have the same frequency changing mechanism offered in the P300.

http://www.audioasylum.com/forums/psaud ... /9689.html
Q - Is it true, the PPP does NOT have the fine turntable speed control that the newest upgrade to the P500 offered?
A - It is true. The new PPP does not have adjustable frequency AS THE DESIGN DOES NOT ALLOW FOR THIS. If you're using a P500 or P300 for turntable control, better to stick with that. It's a shame because the PPP is so much better performer than the P500......
[HERVORHEBUNG von mir]
Und vom Entwickler selber stammt auch die Aussage, dass der Amp IN SERIE zum Netz liegt (bei den alten Pxxx war das nicht so, das waren "echte" Amps -- A/B-Stufen mit hohen Rails und entspr. Wirkungsgrad -- mit 230V-Wechselspannungs-Output und eigenem freilaufenden Sinusgenerator) . Also nix mit asynchron und damit auch nix mit definiert angebbarer Abweichung von 50Hz.
Grüße, Klaus
Jambor Audio

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Jambor Audio » Di 8. Jan 2008, 01:38

The frequency
can be adjusted in 1 hertz increments from 50Hz
to 120Hz by using the Edit Up and Edit Down
buttons.


http://www.jamboraudio.de
Klaus S

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Klaus S » Di 8. Jan 2008, 03:08

""The frequency can be adjusted in 1 hertz increments from 50Hz to 120Hz by using the Edit Up and Edit Down buttons.""
Richtig... aber das steht im Manual zum (alten) P1000 z.B., es trifft *nicht* auf den Premier (PPP) zu, und um den geht es hier, weil die alten nicht mehr gebaut werden (und der Unterschied wurde erklärt, es steht auch alles im WWW zum nachlesen).
http://www.psaudio.com/documents/p1000_manual.pdf
Jetzt mal im Ernst, was soll das?
Grüße, Klaus
Jambor Audio

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Jambor Audio » Di 8. Jan 2008, 03:38

Klaus, dass frage ich mich auch.
Ich sehe weder eine wirklich konstruktive Art von dir, eher Auffälligkeiten noch was du eigentlich willst.
Rufe doch den Entwickler an und frage ihn doch richtig aus, dann musst du nicht so abfällig Mutmaßen.
Ich hatte dir früher auch schon mal von einem Ingenieur Büro die Email oder Nr. gegeben...
Was versuchst du hier?
Packe es an eines deiner Netzteile und prüfe ob sich was tut, habe ich dir aber damals schon angeboten.
Ich habe jetzt dieser Firma den Auftrag gegeben die gewünschten Infos zu liefern, wird nur viel Zeit und Geld kosten und euch nichts aber auch wirklich gar nichts bringen.

Ich habe übrigens nachgenessen und die 50 Hz weichen von den geforderten 50 Hz exakt auf max. 50,01Hz ab.
Wenn du möchtest nenne ich die Zeitdauer und das Messgerät, aber auch das wird dir nichts bringen.



http://www.jamboraudio.de
RainerK

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von RainerK » Di 8. Jan 2008, 07:19

Dieses ist ein Tontechniker-Forum
Wenn hier ein Kaufmann versucht mit Marketingargumenten ein Produkt zu vermarkten, sollte er sich im klaren sein,
daß er sich ohne fundierten technischen Backround lächerlich macht.
Ohne vollständiges Synthetisieren ist Ausgangsfrequenz = Eingangsfrequenz.
Und die genaue Frequenz ist für die Netzteile der angeschlossenen Geräte genau so wichtig, wie der berühmte Reissack in China.
Dieser Tread könnte ja weiterhin der Belustigung dienen, nur lesen hier auch weniger beleckte Interessenten der TonTECHNIK.
Deren unvermeidbare Irreführung ist allerdings Grund genug, mit diesem Voodoo-Marketing-Geschwätz aufzuhören.
ALSO BITTE !
Es grüßt RainerK
Siegfried Zynzek

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Siegfried Zynzek » Di 8. Jan 2008, 07:23

Hallo,
wir haben in Europa, speziell in Deutschland, eines der stabilsten Stromnetze. Die Netzfrequenz ist so genau, daß damit sogar Uhren betrieben werden (neben quarzsynchronisierten Uhren gibt es auch netzsynchrone Uhren).
Fakt ist doch - nach Sichtung der Unterlagen - daß dieses Gerät exakt 50 Hz liefert, wenn die Eingangsfrequenz 50 Hz liefert.
Und wenn die Eingangsfrequenz 51,9 Hz beträgt, dann beträgt die Ausgangsfrequenz ebenfalls 51,9 Hz.
Das Gerät kann die Netzfrequenz nicht verändern, sondern lediglich die Netzspannung korrigieren bzw. die Kurvenform glätten.
Mich würde freuen, wenn die Diskussion etwas sachlicher verlaufen würde.
Du bist hier nun einmal in einem Tontechnikerforum. Da gelten meßtechnische Fakten.
Ich habe mir gestattet, in einem anderem technischen Forum auf dein Produkt aufmerksam zu machen. Die Antworten gehen leider in die gleiche Richtung.
Andererseits hatte ich gestern - während der Arbeit - mich mit einem HiFi-Enthusiasten unterhalten. Dieser hat echt teures Equipment zu Hause. Edelste Wandler, erstklassigen Schallplattenspieler.
Er war von deinem Gerät spontan begeistert.
Fazit: Dein Gerät ist gut, und ich wünsche Dir auch, daß es gut verkauft wird.
Doch nach wie vor glaube ich, daß es im Bereich der Tonstudiotechnik nur einen geringen Einsatzbereich hat (z.B. Gitarren-Amp eines Musikers)
Viele Grüße
Siegfried Zynzek
Rainer

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Rainer » Di 8. Jan 2008, 08:58

""Rufe doch den Entwickler an und frage ihn doch richtig aus, dann musst du nicht so abfällig Mutmaßen.
Ich hatte dir früher auch schon mal von einem Ingenieur Büro die Email oder Nr. gegeben...
Was versuchst du hier?
Packe es an eines deiner Netzteile und prüfe ob sich was tut, habe ich dir aber damals schon angeboten.""

Ich sage Ihnen jetzt zum letzen Mal: Entweder SIE bringen Meßwerte über die (angeblich) verbesserten Qualitätsparameter der angeschlossenen Geräte, oder ich lösche Ihre Postings, so wie ich es Ihnen schon angekündigt habe!
Die Masche "Rufe den Entwickler an..." ist eine faule Ausrede!

MfG
Rainer
Jambor Audio

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Jambor Audio » Di 8. Jan 2008, 10:06

Rainer, einen wichtigen Kernsatzt hast du leider vergessen mit rüber zu kopieren
"Ich habe jetzt dieser Firma den Auftrag gegeben die gewünschten Infos zu liefern"
Danke...


http://www.jamboraudio.de
Tonmaus

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Tonmaus » Di 8. Jan 2008, 10:11

Hallo,
von einem Vertrieb würde ich schon erwarten, dass er sich nicht nur ein paar wohlfeile Anwenderkommentare besorgt oder diese übersetzt und sog. "Testberichte" auf einschlägigen Portalen platziert, sondern dass er auch dafür sorgt dass die einschlägigen Hintergrunddaten verfügbar und korrekt sind. Eine Abgrenzung gegen verwandte Produkte anderer Hersteller kann und sollte da durchaus dazugehören.
Grüße,
Tonmaus
Rainer

Re: Netzfilter vs. USV

Beitrag von Rainer » Di 8. Jan 2008, 11:13

Wenn professionelle (Studio)Geräte es nötig haben, einen "Stromsäuberer" oder wie immer man das Ding nennen will, vor zu schalten, dann ist an deren Schaltungskonzept etwas faul. Jedes halbwegs gute Gerät - erst recht Studiogerät - muß mit Spannungsschwankungen von +/- 10% sauber laufen, ebenso dürfen Frequenzschwankungen und auch Verzerrungen der Kurvenform keinen Einfluß auf dessen Qualitätsparameter haben. Selbst wenn man es mit Rechteckspannung betreibt.
Nur zu Ihrer Information: Ich habe in meiner Lehrzeit (1966-1970) Gleichspannungswandler gebaut die an eine Autobatterie angeschlossen, die Gleichspannung auf 220 Volt/50 Hz RECHTECKSPANNUNG (!) umgesetzt haben und damit damals Tonbandgeräte betrieben. Die liefen einwandfrei ohne daß es zu hörbaren Qualitätsminderungen kam. Da kann man heute erwarten, daß STUDIOGERÄTE - und erst recht solche die die Qualtitätsanforderungen nach dem IRT-Pflichtenheft 3/5 erfüllen - auf versaute Netzspannung überhaupt nicht mit Verschlechterung der Qualitätsparamtere reagieren dürfen.

MfG
Rainer
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