Alternativen zur SBK 130...

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Jan_HH

Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Jan_HH » Di 4. Mär 2008, 09:37

Liebe Tonschaffende,
hier eine Frage an die erfahrenen (Decca-Tree) Anwender - ich suche eine günstige Alternative zur originalen Schallbeugungskugel von Neumann für meine drei KM 183. Hat jemand vielleicht schon Erfahrungen im Selbstbau, oder gibt es andere Anbieter, die passende Produkte im Programm haben? Der Preis von knapp 90,-Euro pro Stück finde ich doch ziemlich happig...
Grüße aus Hamburg
Jan

Alternativen zur SBK 130...

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stefan

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von stefan » Di 4. Mär 2008, 12:59

Holzkugel aus dem Bastelladen, Schraubstock, Zapfenfräser im Durchmesser des Mikrofons und los gehts!

Kosten pro Kugel: 1.- ?, 15min Arbeit und doppelt so viel zum Werkstattputzen :)
s. auch:
http://f11.parsimony.net/forum16949/messages/44416.htm
Jan_HH

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Jan_HH » Di 4. Mär 2008, 13:52

Hallo Stefan,
vielen Dank für den Hinweis! (insbesondere auch für den Link auf den alten Thread) Das werde ich doch gleich mal in Angriff nehmen...
Herzliche Grüße aus Hamburg
Jan
RainerK

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von RainerK » Di 4. Mär 2008, 14:41

Endlich habe ich verstanden, was man unter einem Kugelmikrofon versteht
Es grüßt RainerK
stefan

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von stefan » Di 4. Mär 2008, 14:47

beim alten Thread hatte ich das ganze noch durch ein paar Fotos illustriert, der Upload ist aber irgendwie abhanden gekommen. Muss gelegentlich mal suchen, ob ich die Bilder irgendwo noch finde.
Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich handwerklich begabt sei, aber diese Aktion war gut zu bewerkstelligen. Voraussetzung natürlich: das richtige Werkzeug.
Grüsse
Stefan
Klaro

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Klaro » Di 4. Mär 2008, 20:33

Sehr lobenswert ist diese preisgünstige Herstellung von Kugelaufsätzen auf Mikrofone.
Schönes Holz soll ja dabei ganz besonders warm klingen :-)
Weitere Hinweise zum Kugelaufsatz auf Mikrofone, besonders zur Veränderung vom frontalen Schalleinfall.
Je größer die Kugel ist, um so tiefer liegt die Frequenz, die langsam ganz gleichmäßig im Pegel ansteigt.
Siehe die Abbildung:

http://www.sengpielaudio.com/Kugelaufsa ... ofonen.pdf
Dirk F

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Dirk F » Mi 5. Mär 2008, 03:12

Hallo,
besonders zur Veränderung vom frontalen Schalleinfall.
Kugelaufsätze werden i.A. verwendet, da sie die Richtcharakteristik des Mikrofons ändern. Die Änderung des Frequenzgangs kann dabei von Nutzen sein, und Hand in Hand gehen mit der Verwendungsweise. Dabei ist es, wenn man so will, eher besonders wichtig, dass der Schall von hinten verändert wird.
Wenn jemand aus anderen Gründen Kugeln auf Druckempfänger schiebt, würde mich der Grund dafür interessieren.
Gr.
Dirk
HermannP

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von HermannP » Mi 5. Mär 2008, 12:08

Hallo Dirk,
interessant find ich in diesem Zusammenhang folgende Beschreibung auf der Schoeps Seite:
Die positive Beurteilung der KA 40 beruht weniger auf der geringen Veränderung des Richtdiagramms als auf dem angehobenem ?Plateau? bei unverändert starken Tiefen.
Gruß
Hermann
HermannP

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von HermannP » Mi 5. Mär 2008, 12:10

... wobei die Diagramme auf
http://www.schoeps.de/D-2004/specs-ka.html
schon Rückschlüsse auf eine Änderung des Richtdiagramms zulassen, besonders im Bereich der Anhebung.
Dirk F

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Dirk F » Mi 5. Mär 2008, 18:03

Hallo Hermann,
die Diagramme auf der Schoepsseite beziehen sich auf ein MK2, welches bei frontalem Schalleinfall einen nahezu geraden Frequenzgang besitzt. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß der Höhenanstieg durch einen Kugelaufsatz angenehm empfunden wird, wenn man diese Mikrofone für ein Hauptsystem einsetzt. Ich kenne aber wenige, die ein MK2 dafür einsetzen - ein 4006 ist z.B. mit dem standard silbernen "Grid" nicht gerade, sonder hat eine leichte Höhenbetonung (was ja auch der Natur eines Druckempfängers entspricht), von einer KK83-Kapsel ganz zu schweigen. Gerade diese Mikrofone sind jedoch sehr beliebt für Hauptsysteme, zusammen mit den MK2H und MK2S. Auf all diese werden jedoch gerne Kugelaufsätze geschoben.
Natürlich ist der Klangunterschied meist positiv für die Anwendung, aber ich würde trotzdem behaupten wollen, daß die eigentlich wichtige Eigenschaft der Bälle doch vor allem in der Änderung der Richtcharakteristik steckt. Was Schoeps da schreibt, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
Ich kenne Kollegen, die Bälle aufsetzen, wenn sie z.B. durch Videoaufnahmen ihr Hauptsystem etwas weiter weghängen müssen. So gesehen sind Frequenzgang und Richtcharakteristik beide von Vorteil. Persönlich mag ich die Kugeln bei nahezu gleicher Position verwenden, aber winkele die Mikros dementsprechend - prinzipiell also auch hier ähnliche Situation.
Gr.
Dirk
pkautzsch

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von pkautzsch » Mi 5. Mär 2008, 23:57

""
besonders zur Veränderung vom frontalen Schalleinfall.
Kugelaufsätze werden i.A. verwendet, da sie die Richtcharakteristik des Mikrofons ändern. Die Änderung des Frequenzgangs kann dabei von Nutzen sein, und Hand in Hand gehen mit der Verwendungsweise. Dabei ist es, wenn man so will, eher besonders wichtig, dass der Schall von hinten verändert wird.
Wenn jemand aus anderen Gründen Kugeln auf Druckempfänger schiebt, würde mich der Grund dafür interessieren.
""
Das Prinzip der Kugelaufsätze ist doch: Höhenanhebung für Schall von vorne, Höhenabsenkung für Schall von hinten. Das ist letztlich nichts anderes als eine Änderung der Richtwirkung über den Frequenzgang! Wie man hier "Frequenzgangänderung" von "Richtwirkungsänderung" trennen will, ist mir rätselhaft. Ersteres würde man doch eher mit dem Equalizer bewerkstelligen, letzteres mit der Wahl einer anderen Richtcharakteristik - wenn nötig, auch im "Paket". Sofern man es unabhängig voneinander haben will.
Wie du ja schon schreibst, DirkF, ist das Ganze sehr gut geeignet, wenn man etwas weiter weg ist - insbesondere über Publikum.
Die Ausrichtung der Mikrofone ist bei diesen Dingern sehr wirksam. Ich habe schon Aufnahmen gemacht, wo ich dank guten "Zielens" auf den Chor hinterm Kammerorchester auf Chorstützen komplett verzichten konnte.
Rainer

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Rainer » Do 6. Mär 2008, 09:07

Dirk, die Richtcharakteristik ändert sich dann wenn man Druckgradientenempfänger verwendet und durch das Aufsetzen der Kugel der rückwärtige Schalleinlaß verschlossen wird. Das Mikrofon wirkt dann prinzipiell wie ein Druckempfänger, jedoch mit völlig falscher Abstimmung.
Setzt man bei reinen Druckempfängern die Kugel auf, ändert sich die Richtcharakteristik - entgegen Deiner Behauptung - nicht, zumindest nicht, solange die Wellenlängen des Schalles groß sind gegenüber dem Kugeldurchmesser. Ein reiner Druckempfänger (Form "Stabmikrofon) hat bei hohen Frequenzen längst keine Kugelcharakteristik mehr sondern aufgrund des nach kleinen Wellenlängen immer stärker werdenden Druckstaues mehr die Charakteristik einer Birne.
Was durch das Aufsetzen eine Kugel bewirkt wird, ist ein Frequnezganganstieg nach hohen Frequenzen hin bei frontalem Schalleinfall und dadurch bedingte - ebenfalls nach hohen Frequenzen hin ansteigenende - Richtwirkung.
Daß sich die Richtcharakteristik generell ändert stimmt nicht, es sei denn - wie oben von mir erwähnt - man setzt die Kugel auf Druckgradientenempfänger. Aber sowas machen nur solche die die Physik der Mikrofone nicht verstanden haben.

MfG
Rainer
Dirk F

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Dirk F » Do 6. Mär 2008, 09:27

Hallo Rainer,
tut mir leid, ich begreife wirklich nicht, was Du mir mit Deinem posting sagen willst. Das ist mir alles bekannt, ich habe es halt nicht noch einmal aufgezählt. Wohl aber schreibe ich z.B. folgendes
ein 4006 ist z.B. mit dem standard silbernen "Grid" nicht gerade, sonder hat eine leichte Höhenbetonung (was ja auch der Natur eines Druckempfängers entspricht)
Und wie kommst Du auf Druckgradientenempfänger? Wer beabsichtigt, den rückwärtigen Schalleinlass zu verschließen, darf in der Tat Probleme erwarten. Aber davon sprach doch keiner. Oder möchtest Du mir etwas unterstellen?
Mir ging es um den *gedanklichen* Unterschied bei der Wahl von Kugelaufsätzen zwischen
- "für Schall von vorne gibt es eine Höhenbetonung"
- "Richtcharakteristik im mittleren/höheren Frequenzbereich ändert sich zunehmend"
Meiner Meinung nach ist der zweite Punkt das eigentliche Auswahlkriterium, auch wenn - wie ich bereits sagte - das eine mit dem anderen zusammenhängt und schwer zu trennen ist. Ich kenne niemanden, der sagt "mir gefällt der Klang meines A/B nicht, ich schiebe Kugelaufsätze auf die Mikrofone". Öfters höre ich aber Kollegen sagen "die Holzbläser sind zu weit weg", "ich muß meinen A/B etwas weiter weg hängen, möchte aber das Orchester nicht zu indirekt aufnehmen" oder z.B. "es wird während des Konzerts auch verstärkt, ich möchte weniger Übersprechen der PA auf mein Hauptsystem".
Gr.
Dirk
Rainer

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Rainer » Do 6. Mär 2008, 10:27

Dirk, was Du mir hier antwortest, ist mir Verlaub gesagt eine Verdrehung nach der anderen! Du hast überhaupt nicht verstanden was ich Dir sagen wollte. Wie ich auf Druckgradientenempfänger komme: Ich habe versucht, Dir anhand der physikalischen Unterschied zwischen Druck- und Druckgradientenempfängern die Wirkung der aufgesetzten Kugel klar zu machen und deren Einfluß auf die Richtcharakteristik. Das aber hast Du offensichtlich nicht verstanden.
Du behauptest: Die Richtcharakteristik ändert sich wenn man die Kugel aufsetzt. Das habe ich Dir widerlegt und meine Widerlegung deckt sich auch mit den Aussagen von Schoeps. Anscheinend weißt Du das nicht, sonst würdest Du die Aussagen von Schoeps auch nachvollziehen können. Die Richtcharakteristik ändert sich nämlich nur geringfügig, für die Frequenzen deren Wellenlänge in der Größenordnung der aufgesetzten Kugel liegt.
Der Rest was Du schreibst, davon war in meinem Posting überhaupt nicht die Rede.
Lies Dir bitte nochmal genau mein Posting durch und versuche zu verstehen was ich Dir klar machen wollte und hör bitte auf mit solchen Verdrehungen! Das kann ich nicht leiden! Ich habe keine Lust, das ganze nochmal zu wiederholen.

MfG
Rainer
Andy

Re: Alternativen zur SBK 130...

Beitrag von Andy » Do 6. Mär 2008, 11:13

Zur Klärung des Frequenzgangs beim Druckmikrofon 4006 mit Kugel-Richtcharakteristik:

4006-Mikrofon mit silberner Diffusfeldentzerrungs-Kapsel (DD0297)

4006-Mikrofon mit schwarzer Freifeldentzerrungs-Kapsel (DD0251)

Die 4006-Mikrofon-Richtcharakteristik als Polardiagramm (normiert),
egal ob mit silberner Raumfeld-Entzerrungs-Kapsel mit weniger Höhen
oder mit schwarzer Direktfeld-Entzerrungskapsel mit mehr Höhen
Auch Schoeps zeigt, dass das Polardiagramm bei allen Kugelkapseln
MK 3, MK 2, MK 2S und MK 2H immer gleich bleibt -
auch wenn dabei der 0°-Frequenzgang immer verschieden ist.
http://www.schoeps.de/D-2004/specs-mk-ccm3.html
http://www.schoeps.de/D-2004/specs-mk-ccm2.html
http://www.schoeps.de/D-2004/specs-mk-ccm2s.html
http://www.schoeps.de/D-2004/specs-mk-ccm2h.html
Das Aufsetzen einer Kugel bewirkt bei frontalem 0°-Schalleinfall einen
langsamen Anstieg des Frequenzgangs nach hohen Frequenzen hin
durch den zusätzlichen Höhen-Druckstau als Wellenlängen-Effekt.
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