Lautsprecher - Philips Motional Feedback

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Machiko

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Beitrag von Machiko » Mo 17. Dez 2007, 17:35

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Heiko

Lautsprecher - Philips Motional Feedback

Beitrag von Heiko » So 9. Dez 2007, 17:31

Zurzeit versuche ich mich schlau zu machen, ob es Möglichkeiten gibt oder gab, das Impulsverhalten eines Lautsprechers auf ein kurzes Eingangssignal (schmaler Rechteckimpuls) anzupassen und zwar nicht über den Frequenzbereich (Korrektur der Übertragungsfunktion) sondern im Zeitbereich.
Kennt jemand dieses Motional-FeedBack-Verfahren MFB?
Ist es eine Zeitbereichskorrektur?
Da gibt es eine sehr rührige holländische Seite der MFB-Freaks:
http://www.mfbfreaks.nl/
http://www.mfbfreaks.com/
Auch Wikipedia kennt MFB mit dem Beschleunigungsmesser an der Lautsprechermembran:
http://de.wikipedia.org/wiki/Motional_Feedback
Sound reproducing system utilizing motional feedback and integrated magnetic structure
http://www.freepatentsonline.com/4256923.html
Wer weiß etwas mehr darüber und kann mir helfen?
AH

Re: gelkreis und Linearphasigkeit

Beitrag von AH » Mi 12. Dez 2007, 11:53

Hallo Heiko,
[quote]Kennt jemand dieses Motional-FeedBack-Verfahren MFB?
Ist es eine Zeitbereichskorrektur?[/quote]
Soweit mir bekannt, handelt es sich beim MFB um eine Regelung zur Verringerung nichtlinearer Verzerrungen (Klirr, Intermodulation), nicht um eine "Zeitbereichskorrektur". Bei solchen Regelungen wird die Position der Membrane gemessen, dieser Istwert mit dem Sollwert verglichen und dann entsprechend korrigiert.
Mit so einem Regelkreis ist eine "Zeitbereichskorrektur" (= linearphasige Entzerrung) prinzipiell nicht möglich.
Eine "Zeitbereichskorrektur" von Mehrwegesystemen ist durch entsprechende Rechenprogramme machbar, es gibt auch kommerziell erhältliche Lautsprecher-Controller (mit FIR-Filtern), die diese Funktion anbieten. Hier sind z.B. die Derivate des "Hugo" (vor Jahren an der RWTH Aachen entwickelt) zu nennen, die z.B. von GAE oder K+H vertrieben werden.
Über den Nutzen kann man lange diskutieren. Die Hörschwellen für Gruppenlaufzeitverzerrungen liegen nach psychoakustischer Lehrmeinung bei ca. 1ms bei mittleren und hohen Frequenzen und 10ms bei tiefen Frequenzen unter 100Hz. Siehe z.B. D. Leckschat: Verbesserung der Wiedergabequalität von LS mit Digitalfiltern, Aachen, 1992. Eine linearphasige Entzerrung bietet sich daher v.a. beim akustischen Hochpaß des Tieftöners an, v.a. wenn dieser nicht geschlossen (HP 2. Ordnung) aufgebaut ist, sondern einen zusätzlichen Helmholtzresonator nutzt (HP 4. Ordnung bei "Baßreflex"gehäusen oder 5. Ordnung bei "Passivmembran"abstimmungen), da hier die Wahrnehmbarkeitsschwelle leicht überschritten wird.
Die Phasen/Laufzeitverzerrungen "normaler" Frequenzweichen (z.B. 4. Ordnung) im Mittel/Hochtonbereich sollten allerdings nicht hörbar sein. Bei sehr hohen Filterordnungen (im Sinne geringer destruktiver Interferenzen bei nicht-koaxialen Systemen durchaus von Interesse) kann die Hörschwelle allerdings überschritten werden.
Im Sinne einer technisch optimalen Übertragungsqualität ist Linearphasigkeit bei Mehrwergesystemen natürlich grundsätzlich wünschenswert und da sie heutzutage machbar ist, spricht eigentlich nichts dagegen, sie auch zu realisieren.
Das gelingt aber nicht mit einem Regelkreis, wie z.B. MFB.....
Gruß
Andreas
BB-Fan

Re: Lautsprecher - Baßhorn 20 Hertz???

Beitrag von BB-Fan » Di 18. Dez 2007, 22:03

Hi Rainer,
die Baßhörner habe ich mit AJ-Horn - einer anerkannten Software die nach der Finite-Element Methode naturgetreu funktioniert - entwickelt. (www.aj-systems.de)
Die Simulationen sollen - ich glaube es selbst normalerweise auch nicht - der Realität entsprechen. Habe das eigens beim Entwickler ungläubig nachgefragt.
Demnach habe ich ein vorhandenes Paar Mauhörner (http://ndaviden.club.fr/mau/mauhorn.html)
so umgebaut, dass ein 25er Treiber mit 50 L Vol im Rücken, 30 L Koppelvolumen das Horn dazu bringt bis 20 Hertz zu arbeiten.
Verwendet habe ich dafür das MTC-1001 - ein Vifa Baß Chassis das Manger damals mit der Manger-Selbstbauversion verkauft hat. Das Chassis habe ich natürlich beidseitig Aluminium-kaschiert. So wie ich überhaupt alles Lebendige mit Alu beschichte was mir in die Finger kommt (Achtung Selbstironie).
Ferner habe ich einen Baßverstärker für Subwoofer so umbauen lassen, dass das bescheuerte 30 Hertz Filter auf unter 20 Hertz gelegt wurde und die Baßanhebung von +4db genau bei 25 Hertz wirkt. Ich hoffe die Leute von der Firma haben mich nicht belogen.
Zu allem Überfluß - getreu dem Motto - Schalldruck kann nicht schaden, habe ich im Horn die Kammer des 25ers ventiliert mit einer Reflexabstimmung auf 18 Hertz. Das Reflexrohr habe ich probehalber auch mal verschlossen um zu hören was es für eine Wirkung hat. Da es den tiefbaß-Schalldruck erheblich erhöhte habe ich es belassen.
Im Tiefstbaß kann man sich ja erlauben auf Kosten des Impulsverhaltens den Schalldruck durch diesen Umbau von 4. auf 6. Ordnung einzugehen.
Somit habe ich in Wirklichkeit ein Frontloaded-Horn mit einem Treiber der nach der 6. Ordnung arbeitet... Also ein absolut exotisches Ding.
LSP-Cad eine Software dass die seltenen Systeme der 6. Ordnung simuliert
(http://www.diysubwoofers.org/bnd/6thord4.htm) - zeigte mir, dass die Bandbreite nach unten hin durch das Reflexrohr erweitert wird.

Der rechnerische Wirkungsgrad zwischen 20-40 Hertz ohne das Reflexrohr - ich meine hier den _Wirkungsgrad_ im Tiefbaßbereich(!) liegt bei Eckaufstellung eines Horns bei 98db(!!)
Ferner stehen die Hörner in die Raumecken gerichtet und daher stellt der Raum eine Erweiterung des Horns dar. Damit sind wirklich sehr hohe Schalldrücke reproduzierbar.
Auf jeden Fall kann ich mit diesen Hip-Hop Auto-Hifi CD-Aufnahmen meinen großen, schweren Sessel zum Schwingen bringen und das in einem großen Hörraum mit ca. 70qm. Ich höre natürlich dann so schöne Aufnahmen von Marie Boine ("Leahkastin") die unendlich viel Tiefbaß haben.
Denons Audyssey Surround-Einmessung bügelt hoffentlich entsprechende Baßfrequenzen die rauf und runter gehen glatt.
Es hört sich auf jeden Fall sehr linear an. Ein Abstellen der Entzerrungs-Funktion läßt dann auch bestimmte Baßfrequenzen lauter werden.
Den absoluten Tiefbaß höre ich natürlich nicht, sondern spüre diesen nur noch, durch besagte Druckwellen.
Den absoluten Tiefbaß höre ich z.B. auch nur wenn ich im Flur vor der Wohnung unterwegs bin....
Über kurz oder lang werde ich aber die Baßhörner gegen acht 25er im geschlossenen Gehäuse ersetzen die ich nach Pfleid selbst einmessen werde. D.h. diese werden dann auch bis 20 Hertz hinunter entzerrt werden.
Die Gehäuse baue ich doppelwandig sandgefüllt auf.
Das ist halt meine Anlage für hohe Lautstärken! Es macht super viel Spaß darauf Konzerte von Pink Floyd oder David Gilmour sich anzuhören. Also von Gruppen von denen man weiß, dass sie die besten Tontechniker der Welt abmischen lassen.... keine halben Sachen machen und an nichts sparen müssen.
Gruß, BB-Fan
BB-Fan

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von BB-Fan » Mo 17. Dez 2007, 10:38

Hi Mar kus, Hallo Rainer,
ich besitze mehrere Fachbücher (7-8) zum Thema Lautsprecherbau. Unter anderem die Bücher von Götz Schwamkrug (Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit u.a.). Ich kenne sie alle sehr gut, da ich sie alle mehrfach rauf und runter gelesen habe.
Das Breitbandprinzip ist meiner Meinung nach historisch zu Unrecht aufs Abstellgleis gelegt worden.
Meines Wissens nach ist das Pfleid-Prinzip beim Chassis-Bau der letzte und weitestgehende Versuch die prinzipbedingten Fehler zu minimieren und ein "echtes" Breitbandsystem aufzubauen.
Und das gelingt sehr gut. Und es ist leider betrüblich das die Breitbandchassis heute selten in höchstmöglicher Qualität gebaut werden. Und das Pfleid-Prinzip keinen Eingang in die Massenproduktion gefunden hat. Aus mir unerfindlichen Gründen. Da die Meßwerte herausragend sind (Klirr, Abstrahlverhalten - untypisch gut für Breitbänder).
In erster Linie fehlt es bei heutigen, üblich vermar kteten Breitbändern, ein ordentlicher Hub, Magnetsysteme mit geringen Verzerrungen und vor allem modernes Membranmaterial. Dem schaffe ich durch Selbstbau Abhilfe da hier der Mar kt nichts innovatives anbietet. Deshalb verwende ich die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Sandwich-Membran und habe sie auf die Breitbandmembran angewendet. Siehe das Zitat von meiner Webseite am Ende.
Wer möchte kann meine LS-Exoten sich anhören, sie müssen keinen Vergleich scheuen.
Zu Rainers Vergleich EQ gegen Frequenzweiche.
Meines Wissens nach ist die Realisierung von EQ mittels Fir- Technologie ein technologischer Fortschritt zum analogen EQ. Das Problem ist eine korrekte Umsetzung für den Endandwender gewesen. Im Profi-Bereich gibt es bei der Umsetzung keine Probleme da hier Einzelaufwand- und Kosten nicht gemieden werden.
Ich denke Elektret-Kapseln erfüllen hinreichend ihren Zweck.
Klanglich gibt es *riesige* Unterschiede zwischen einer einfachen Papier-Membran und einer mit aluminium beidseitig kaschierten Membran. Das muß man einfach gehört haben. KEF bietet mit der Q-Serie titanbedampfte Kunstoffmembranen an. Meiner Meinung nach ein klanglicher Hit. Ich habe sie neulich probehören können.
Letztenendes will ich hier aber keinen Diskussions-Krieg der "Weichmembranhörer" gegen die "Hartmembranfraktion" anstiften...
Gruß, BB-Fan

Quelle:
http://mitglied.lycos.de/Freedom4All/morefotos.html

D.A. Barlow: The Development of a Sandwich-Construction Loudspeaker System. Page 159-171. From the AES anthology of articles on loudspeakers, article written 1970.
Citation begin (page 160):
"As paper cones are thin, these resonances are bending modes. The stiffness of a material in bending, for any given geometry and edge condition, is proportional to Young`s modulus and the cube of the thickness, ignoring variations in Poisson`s ratio. ... On this basis, paper is much stiffer than metals (except beryllium) in spite of its much lower modulus, and lower density materials such as expanded plastics are even stiffer, as may be seen in Table. A method of obtaining still greater stiffness is sandwich construction. ... In bending, the maximum stress and strain occur at the outer fibers, the material at the neutral axis being unstressed. Better use of material can thus be made by concentrating it at the outer fibers. A familiar example is the tube. In the case of large areas, the same effect is obtained by using a thin high-modulus material for the outer surfaces, and a light-weight material or form of construction for the core. ... This sandwich will of course be much stiffer than the same total weight of either material used separately. The skin material should have the maximum ratio of modulus/density. Beryllium, the best material, is impractical due to difficulty of rolling and possible toxicity, so aluminium is the obvious choice. The core should be as stiff as possible in the thickness direction and have minimum density. Honeycomb aluminium or impregnated paper are frequently used in aircraft construction and could be used for flat diaphragms."
Citation end.
Rainer

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von Rainer » Mo 17. Dez 2007, 13:34

Hallo Hifi-Freund,

Du kannst Dir 1000 Bücher kaufen, sie nutzen Dir nichts, wenn Du die grundlegenden Sachverhalte der Akustik und der Elektrotechnik nicht verstanden hast.
Ein Breitbandlautsprecher mit nur einem einzigen System das alle Frequenzen von 30 Hz bis 15 kHz auf +/- 1 dB abstrahlt ist physikalisch unmöglich und selbst wenn es möglich wäre, würde es -zig andere Probleme wieder heraufbeschwören. Die Physik schenkt einem nichts!
Das Prinzip hätte längst am Mark Verbreitung gefunden, hätte es all die Nachteile nicht die andere Prinzipien haben.
Was nutzt Dir ein geringer Klirrfaktor, wenn die Differenztonverzerrungen unkontrollierbar sind? Diese sind nämlich viel störender als Klirrverzerrungen.
Wenn man ein breites Band von 30 Hz bis 15 kHz über ein einziges Chassis abstrahlen will - sofern das überhaupt von der Membranmasse möglich ist - entstehen durch die großen Membranhübe der tiefen Frequenzen Dopplereffekte bei den hohen Frequenzen. Und Dopplereffekt haben frequenzmodulierenden Charkter. Frequenzmodulation erzeugt gemäß der Theorie komplizierte Obertonspektren die Besselfunktionen gehorchen und somit wiederum abhängig sind von der Aussteuerung. Außerdem ist eine Frequenzmodulation prinzipiell gleich einer Phasenmodulation (die beiden Mod-Arten sind nur über den Differentialquotient der Amplitude nach der Frequenz miteinander verkoppelt) und es entstehen damit unkontrollierbare Phasenprobleme, die Du ja vermeiden willst. Und diese sind auch mit dem tollsten Entzerrer nicht wegzubekommen, weil es nichtlineare Effekte sind.
Laß Deine ganze Breitbänderei, kaufe Dir gute Laustprecher (z.B. K&H oder MEG) und optimiere Deine Räume akustisch, das bringt Dir mehr.

MfG
Rainer
BB-Fan

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von BB-Fan » Mo 17. Dez 2007, 16:08

Hallo Rainer,
ich habe MEG Lautsprecher immer wieder auf Messen gehört, sie haben mir nicht gefallen.
Ich höre sie mir aber gerne wieder an um sie mit meiner jetzigen Hörerfahrung abzugleichen.
K+H oder andere aktuelle Studio-Mehrwegeriche habe ich nicht gehört bisher. Lediglich habe ich Manger-Lautsprecher in Besitz gehabt. Und mein Bruder besitzt ein highendiges Manger Zerobox System. Und ferner Tannoy Systeme - z.B. System 1200:
http://www.hilberink.nl/codehans/tannoy98.htm
und System 800
http://www.hilberink.nl/codehans/tannoy105.htm
Die kann ich immer wieder hören. Doch höre ich lieber mit meinen Lautsprechern.... obgleich die Tannoy ganz gut funktionieren.
Ich bin an dem Hobby ja in erster Linie technisch interessiert.
Bei der klanglichen Frage interessierte mich immer das Problem mangelnder Klangfarbentreue von Lautsprechern.
Ich habe noch über keine High-End Box, seien es BBC-Monitore (Harbeth, Spendor, Rogers - haben wir familiär alles mal besessen und gehört), oder irgendwelche anderen LS erlebt die in der Lage waren die "orginalen" Klangfarben zu repoduzieren.
Nach längerem Hören bin ich der Auffassung das meine Systeme dieses Kriterium erfüllen. Ist natürlich nur eine Einzelfallbeobachtung ohne Anspruch auf Verallgemeinerbarkeit...
Tannoy schreibt übrigens die gleichen Anmerkungen über die Bedeutung der Reproduktion von Hüllkurven und dem linearphasigen Lautsprecher-Kriterium das Pfleid für die Entwicklung seiner LS anführt (im Frequenzbereich von 100 aufwärts bis in den Mitteltonbereich):
http://audioloft.com/WPDualConcentrics.pdf
Seite 4+5
Trotzdem weiter ratlos, aber klanglich sehr glücklich.
Gruß, BB-Fan (unverbesserlicher Breitbandliebhaber erbittet Gnade und Toleranz im "Mehrwege-Biotop")
BB-Fan

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von BB-Fan » Mo 17. Dez 2007, 16:34

Hallo Rainer,
zum Klirr noch. Ich besitze ja die Breitband-Lautsprecher und kann sie auch gegen Kopfhörer gegenhören.
Und höre sie auch bei geringen wie bei hohen Lautstärken.
D.h. wenn hörbar üble Verzerrungen durch Dopplereffekte aufträten müßte sich das ja bemerkbar machen.
Meine güldenen Ohren vernehmen davon wenig bis nichts. Die Pfleids kann man natürlich nur bis etwa 100 db "fahren". Aber sie sind eher wohnraumgechte LS die z.B. für Mietwohnungen ideal geeignet sind. Die meisten Leute brauchen keine hohen Abhörlautstärken. Und dass würde ich diesen auch nicht antun. Bei sehr baßlastigen Aufnahmen - vornehmlich moderne elektronische Musik - muß ich noch leiser hören. Das ist tatsächlich so.
Meine Kühlschrank-großen Hörner sind ja bei 80 Hertz von der Surround-Signal-Aufteilung her geschnitten. Jeder weiß, dass typische Wohnraum-taugliche Horner bei 80 Hertz tatsächlich noch guten Schalldruck machen. Ferner habe ich zwei Baß-Eckhörner die bis 20 Hertz hinab voll belastbar sind und linear verlaufen.
Jeder Kenner weiß, dass die käuflich erwerbbaren Standard-BBs nur geringen Hub ausführen. Die Fostex haben einen linearen Bereich von +-0,75mm. Nur durch das Horn machen sie überhaupt ausreichenden Baß. Da ist auch nicht viel mit Dopplerverzerrungen. Das wußte ja schon Gevatter Klipsch. Er hat einige AES-Artikel über die geringen Verzerrungen von Horn-Lautsprechern geschrieben.
Mit meinen Surround-Sound BBs (aluminiumbeschichtete Fostex-Treiber in Jericho-Hörnern) mit Denon Audyssey Entzerrung kann ich _sehr_ hohe Lautstärken in meinem großen Hörraum "fahren".
Da spiele ich so einige Surround-Systeme an die Wand.
Gruß, BB-Fan
Rainer

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von Rainer » Mo 17. Dez 2007, 17:09

""ich habe MEG Lautsprecher immer wieder auf Messen gehört, sie haben mir nicht gefallen.""
Siehst Du, und da ist schon der Haken! Die MEG reproduzieren - zwar auch nicht physikalisch ideal, denn das gibt es nicht - so wie es tatsächlich sein soll. Du hast Dich im Laufe der Zeit auf diese Selbstbau-LS oder sonstige exotische typen derart eingehört, daß Dir Lautsprecher die eine korrekte Reproduktion von Musik möglich machen, subjektiv als schlecht vorkommen. Das ist ein typisches Phänomen von Personen die sich ihre Ohren "verzogen" haben durch sog. "gesoundete" Lautsprecher. Und gesoundet sind ALLE Hifi-Lautsprecher, sonst hätten davon schon viele Typen - auch Pfleid und andere - in den Professionellen Produktionsbereich Einzug gehalten.
Zwar ist auf Messen kein solides Hören möglich wie im Studio, aber die Tendenz ist trotzdem erkennbar.
Ich halte nichts davon, LS nach Gehör zu kalibrieren. Das was Du und alle Hifi-Hörer als "angenehm klingend" empfindest, ist meist das schlechteste! Das ist die Erfahrung die man da immer wieder macht.
Der Studiotechniker legt da andere Maßstäbe an. Lautsprecher dürfen nicht "klingen" sondern nur reproduzieren. Das haben viele Hifi-Hörer und sogar gestandene Musiker bis heute nicht richtig verstanden.
Für Kopfhörer gilt übrigens das selbe.
Ich habe früher auch in den Hifi-LS gesucht, aber nichts gefunden. Erst als die K&H
gehört hatte, war ich davon überzeugt, daß das endlich das ist was ich suchte. Und ich würde die K&H auch ungehört gegen die MEG tauschen.
Diese ganze Highenderei und Hifidelikerei überzeugt mich nicht.
Auch die Manger-LS sind nicht verfärbungsfrei. Habe sie auf einem VDT-Seminar mal gegen die MEG gehört.

MfG
Rainer
Klaus S

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von Klaus S » Di 18. Dez 2007, 00:03

K+H oder andere aktuelle Studio-Mehrwegeriche habe ich nicht gehört bisher. Lediglich habe ich Manger-Lautsprecher in Besitz gehabt. Und mein Bruder besitzt ein highendiges Manger Zerobox System. Und ferner Tannoy Systeme - z.B. System 1200:
http://www.hilberink.nl/codehans/tannoy98.htm
und System 800
http://www.hilberink.nl/codehans/tannoy105.htm
Dirk F

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von Dirk F » Di 18. Dez 2007, 02:34

Hallo Rainer,
so ganz stimmt das nicht. Es gibt sehr wohl Hifi-Lautsprecher, die sich in den "professionellsten" Kreisen etabliert haben. Firmen wie EMI, Decca, Deutsche Grammophon, Philips Classics und auch (so weit ich weiss) die Teldec haben konsequent auf Bowers & Wilkins abgehört. Mit den MEG habe ich jahrelang gearbeitet und kann mit Sicherheit sagen, dass es prima Lautsprecher sind, jedoch reproduzieren sie auf keinen Fall so, wie es sein sollte. Das liegt ja alleine schon am akustischen Einfluss, den die Platzierung des Hochtöners hat.
Übrigens, Du pochst immer sehr gerne auf die Subjektivität der Hörversuche. Um nun Lautsprecher auf einer Tonmeistertagung oder AES zu vergleichen, ist keine gute Sache in den Umständen.
Was das Anhören und Messen angeht, so wird eine Kombination die besten Ergebnisse bringen. Diese Arbeitsweise hat sich auch bei den meisten, erfolgreichen Studiolautsprechern als erfolgreich erwiesen.
Gr.
Dirk
Rainer

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von Rainer » Di 18. Dez 2007, 09:16

Hallo Dirk,
Selbstverständlich kann man auch mit Hifi-LS seine Studioabhöre bestücken. Es ist eine Frage der Gewöhnung. Im Prinzip kann man mit allen beliebigen LS abhören. Das Problem dabei ist immer, daß es ungleich schwieriger ist den Klang objektiv zu beurteilen. Man muß dann eben die "Kalibrierkurve" - um einmal einen Begriff aus der Meßtechnik zu benutzen - kennen. Es ist klar, daß es einfacher ist, wenn der LS so nah wie möglich dem physikalischen Ideal kommt.
Wieso Du nicht mit dem MEGs klar kommst wo doch sehr viele erfolgreich damit arbeiten, verstehe ich allerdings bis heute nicht. Je besser ein LS ist, desto präzisere Positionierung verlangt dieser auch.
Und MEG ist bis heute der einzige Hersteller, der es geschafft hat, auch bei 30 Hz noch eine nierenförmige Abstrahlcharakteristik zu erzeugen.
LS auf den Messen zu vergleichen ist auch keine gute Sache - habe das Gegenteil auch nicht behauptet.
Hörversuche aller Art sind immer subjektiv. Sonst bräuchten wir ja auch keine Messungen zu machen. Tatsache ist aber, daß die LS die die besten Meßergebnisse zeigen, auch beim Hören am wenigsten problematisch sind.
Tatsache ist weiter, daß ich jahrelang nach passenden LS gesucht habe aber im Hifi-Bereich nicht fündig geworden bin. Erst im Studiobereich. Und ich benutze meine Studio-LS auch für zu Hause.

MfG
Rainer
Rainer

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von Rainer » Di 18. Dez 2007, 09:33

Was ich Dir gestern noch sagen wollte (hatte keine Zeit für weitere Ausführungen):
Überschätze bitte nicht Deine Ohren! Genau das ist der Punkt, wo viele Hifi-Fans so von sich eingenommen sind. Man gewöhnt sich sehr schnell an einen bestimmten Klang. Selbst bei Musikern ist das so, wenngleich die das nicht wahrhaben wollen weil sie auf der HfM ja einige Semester Gehörbildung hatten.
Ich habe schon manchen Hifi-Fan die Ernüchterung gelehrt durch Doppelblindvergleiche oder Quasi-Doppelblindtests.
Mir geht es selbst machmal so, bei meinen eigenen Aufnahmen: Wenn meine Frau eine CD von mir hört, die ich schon lange nicht mehr gehört habe und gar nicht mehr weiß daß diese von mir stammt, möcht ich auch manchmal meinen, es sei eine kommerzielle Aufnahme aus der einschlägigen Phonografischen Industrie.
Wenn Du mal eine geraume Zeit mit einer kalibrierten Abhöre wie man sie im Studio hat gearbeitet hast und dann Deine LS und KH hörst, wirst Du sehr schnell festellen wie schlecht diese sind.
Ich sage oftmals unseren Studenten wenn sie Audioübungen und -aufnahmen machen: Hört Euch Eure Arbeiten mal nach einem halben Jahr an!
Und was Du da über Deine Hörner schreibst, die bis 20 hinunter linear verlaufen, glaube ich Dir einfach nicht. Wie hast Du das gemessen? Doch nicht etwa durch hören? Mal ganz davon abgesehen, daß es gar nicht möglich ist, einen 20-Hz-Ton in einem Wohnzimmer wiederzugeben ohne Pegelabfall. Dann müßte Dein Wohnzimmer mindestens mal 17 Meter lang sein, damit überhaupt wenigstens 1 Wellenlänge von 20 Hz hineinpaßt. Weiterhin sind bei gewöhnlichen Musikaufnahmen kaum Komponenten bis 20 Hz vorhanden. Da ist eher die Klimaanlage des Aufnahmestudios zu hören als wirkliche musikalische Anteile, es sei denn, Du hörst eine Orgelaufnahme mit einem 32-Fuß Prinzipalbaßregister.
Ich merke immer wieder, daß gerade die ganzen Hifi-Fans, sich sehr viele Illusionen machen, die Realität sieht aber ganz anders aus.
Ich habe es bei meinen Aufnahmen hin und wieder so gemacht, daß ich unterhalb 30 Hz alle weggefiltert habe mit einem Filter mit 80 dB/8va! weil ich - gerade bei Aufnahmen in Kirchen - immer wieder Infraschallanteile von der Straße habe oder tieffrequente Schallanteile von Heizungsanlagen etc.

MfG
Rainer
BB-Fan

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von BB-Fan » Di 18. Dez 2007, 21:25

Hi,
Breitbänder in Hornlautsprecher haben zwei Probleme:
1. sind Backloaded Hörner zwar gut vom Wirkungsgrad her und vom dynamischen Klangbild überzeugend aber sie haben prinzipiell kein besonderes Impulsverhalten
2. Nimmt der Baß unterhalb von ca. 120 Hertz an den Weg über das Horn nach draußen mit einer Zeitverzögerung von ca. 2-3 Metern, je nach Hornlänge.
Da ich einen besseren Klang für meine aluminiumbeschichteten Fostex FE 208 simga im Horn haben wollte und prüfen wollte ob der Zeitversatz durch das Horn kompensierbar ist habe ich von Uwe Apelt (hifiklangservice.de) mit die Hörner nach Pfleid einmessen lassen (www.pfleid.de). Die analoge Entzerrung ist kostengünstiger als alle digitalen Systeme und arbeitet in Echtzeit.
Entzerrt wird das Masse-Feder System auf bestes Impulsverhalten.
Das besondere ist, dass damit auch der Zeitversatz über das Horn teilentzerrt werden kann, was meines wissens nach digital in Echtzeit kaum machbar sein dürfte.
Der Klang gewinnt auf jeden Fall an Neutralität und Impulsverhalten.
Ich habe auch zu allem Überfluß mir dann das Denon Audyssey gekauft in Form eines Surround Verstärkers der alles Entzerrt (Amplitude+Phase+ sogar ein wenig den Raum)
Ich finde diese Konzepte erstmal technisch interessant. Und auf jeden Fall bringt es Klang.
Gruß, BB-Fan
BB-Fan

Re: Lautsprecher - Breitbandlautsprecher zur Unrecht out?

Beitrag von BB-Fan » Di 18. Dez 2007, 21:27

Hi,
welche K+H ist denn schon zu empfehlen?
Das Top Modell ist in der Anschaffung ganz schön teuer, etwa 8000,- Euro pro Box.
Taugen die kleineren Modelle etwas. Oder ist das große System "up and away" - viel besser als der Rest?
Womit hören Tontechniker zuhause? Ich meine jetzt - was genügt ihren kritischen Ohren?
Gruß, BB-Fan
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